Unterstützung durch die Stadt Darmstadt

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat zur Unterstützung von
gemeinschaftlichen Wohnprojekten (z. B. Sonderwohnformen wie
Wohnprojekte von Genossenschaften und Bau- und Wohngruppen) eine
Koordinierungsstelle beim Amt für Wohnungswesen  neu eingerichtet.

Die Koordinierungsstelle soll als Anlauf- und Lotsenstelle für Interessierte Fragen beantworten und Kontakte herstellen. Im Einzelnen
sollen zu laufenden und geplanten Projekten Informationen gegeben
werden. Die Lotsenfunktion soll die Verbindung der Interessierten zu
allen Akteur*innen, wie zum Beispiel zum Sozialdezernat, zur
Stadtplanung, zur Bauaufsicht und zum „Runden Tisch Gemeinschaftlich
Wohnen -Darmstadt“ ermöglichen. Hierbei soll der Erfahrungsaustausch und neue Gruppenfindungen und  Projektgründungen möglichst breit
unterstützen werden.

Für Rückfragen steht Ihnen das Amt für Wohnungswesen, Herr Großhaus
unter 06151/13-2435, Frankfurter Straße 71, 64293 Darmstadt, in der Zeit
von Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, oder unter
wohnungsamt@darmstadt.de zur Verfügung.

Ludwigshöhviertel


Gemeinschaftlich Wohnen im Ludwigshöhviertel
Wie schon in der Darmstädter Lincoln-Siedlung sollen nun auch im Ludwigshöhviertel in Darmstadt-Bessungen gemeinschaftliche und selbstorganisierte Wohnprojekte die Chance erhalten, dort zu bestimmten Konditionen ihr Vorhaben zu realisieren.

Gemeinschaftliche Wohnprojekte mit ihren innovativen Konzepten des verbindlichen Zusammenlebens entwickeln sich oft zu sozialen und kulturellen Ankerpunkte in ihrem Wohnumfeld. Sie tragen aufgrund ihres bürgerschaftlichen Engagements besonders in neuen Quartieren zu lebendigen und integrativen Nachbarschaften bei. Sie können die Mietpreisentwicklung stabilisieren, beugen sozialer Vereinsamung und kultureller Monotonie vor und stellen damit auch für die Darmstädter Konversionsflächen gegenüber den üblichen Wohnungsbauentwicklern einen erheblichen gesellschaftlichen „Mehrwert“ dar. Dies hat die Stadt Darmstadt bereits in der Vergangenheit erkannt und möchte, wie andere Kommunen auch, diese Art des Wohnungsbaus und Zusammenlebens weiterhin unterstützen.

Warum ist eine Unterstützung erforderlich?
Im stark umkämpften Grundstücksmarkt haben selbstorganisierte Projekte i.d.R. keine Chance, sich (meistbietend) gegen große Wohnungsbaugesellschaften durchzusetzen. Ihnen fehlen die finanziellen Ressourcen, um eine Liegenschaft sofort bei Ausschreibung „auf Verdacht“ ohne bereits vollständige BewohnerInnengruppe zu erwerben, insbesondere wenn es um die Errichtung von gefördertem Wohnungsbau geht. Weiterhin kann eine verbindliche Gruppenbildung sowie die konkrete Bau- und Finanzplanung erst stattfinden, wenn die Liegenschaft bereits feststeht. Dies kostet Zeit.

Die Wohnprojekte benötigen daher einen „geschützten Markt“: Sie brauchen einen Festpreis, zu dem sie die Liegenschaften erwerben können, um finanzielle Planungssicherheit zu erhalten. Weiterhin benötigen sie einen gesicherten zeitlichen Rahmen, in dem sie eine Option auf ein Grundstück erhalten und ihre Planung vorantreiben können, ohne dass bereits das Grundstück erworben werden muss. In dieser Phase werden die baurechtlichen, finanziellen und gruppenbezogenen Fragen geklärt, so dass es danach zum Abschluss eines Kaufvertrags kommen kann.

Diese besondere Vergabe an gemeinschaftliche Wohnprojekte wurde bereits in der Lincoln-Siedlung durchgeführt und soll nun auch im Ludwigshöhviertel erfolgen. Sie kann aber nur von den Projekten in Anspruch genommen werden, die bestimmte Kriterien erfüllen. Diese Kriterien stellen den Mehrwert des Projekts für die Stadtgesellschaft und das Quartier sicher.

Die Einzelheiten des besonderen Vergabeverfahrens für das Ludwigshöhviertel sind im § 14 des Städtebaulichen Vertrags zwischen der Stadt Darmstadt und der BVD New Living als Tochter der Bauverein AG geregelt und können hier heruntergeladen werden:
Städtebaulicher Vertrag LHV
2020-06-03_Mag_Top158_Beschluss_oeff
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6

Wann geht es los?
Sobald die Ausschreibung zu den reservierten Grundstücken erfolgt, werden wir dies auf unserer Homepage veröffentlichen.

Veranstaltungsreihe Gemeinschaftlich Wohnen

WIE GRÜNDE ICH EIN WOHNPROJEKT?
Die wichtigsten Schritte zum Erfolg – Konzept, Finanzierung, Organisation

Gemeinschaftlich Wohnen wollen viele, aber die Möglichkeiten, sich einer bestehenden Gruppe anzuschließen, sind begrenzt. Der Grund: Eine Gruppe aufzubauen und ein Wohnprojekt zu realisieren ist nicht ganz einfach. Hat eine Gruppe es geschafft, sich erfolgreich zu organisieren, ist sie schnell voll belegt. Wer Gemeinschaftlich Wohnen möchte, kommt daher oft nicht umhin, selber aktiv zu werden. Chancen auf ein Grundstück gibt es 2020 im Darmstädter Ludwigshöhviertel (Cambrai-Fritsch-Gelände).

Eine Veranstaltungsreihe von 5 Abenden zeigt, wie sich die Hürden auf dem Weg zu einem erfolgreichen Wohnprojekt überwinden lassen. Sie richtet sich an Menschen ohne Vorkenntnisse, die Lust und Zeit haben, sich mit finanziellen und rechtlichen Fragen zu beschäftigen.

Veranstalterin: WohnSinn eG in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle für gemeinschaftliche Wohnprojekte beim Amt für Wohnungswesen der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

  1. Gemeinschaftlich Wohnen – Was kann das sein?
    In bestehenden Wohnprojekten gemachte Erfahrungen: Was bringt man ein, was erhält man?
    Mögliche Ziele (z. B. Jung & Alt, Nachbarschaftshilfe).
    Wodurch entwickeln sich nachbarschaftliche Beziehungen?
    Download Seminarunterlagen: Gemeinschaftlich Wohnen-Was ist das 19.11.19

  2. Gemeinschaftlich Wohnen –Rechtsformen und Finanzen
    Merkmale von Gemeinschaftseigentum (z. B. Genossenschaft), Einzeleigentum (z. B. WEG) und Mischformen (GmbH, Kommanditgesellschaft): Was bringt man finanziell ein, was erhält man? Geldquellen, Fördermöglichkeiten für untere Einkommensgruppen, Baukostenabschätzung und voraussichtliche Wohnkosten. Finanzierung in der Planungsphase.
    Download Seminarunterlagen: Gemeinschaftlich Wohnen-RechtGeld_14.12.19

  3. Gemeinschaftlich Finanzieren – Wie geht das?
    Finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten von Rechtsformen, bei denen die Bewohner*innen auch die gemeinsamen Eigentümer*innen sind: Genossenschaften und Miethaussyndikat. Ein- und Ausstiegsregelungen, finanziellen Beteiligung, Miethöhe.
    Download Seminarunterlagen: GemschWohnen-Finanzen_fin14-1-20

  4. Gemeinschaftlich Bauen – Selber bauen oder bauen lassen?
    Regelungsbedarf beim Selber-Bauen: Organisation des Fachpersonals und des Bauprozesses. Regelungsbedarf beim Bauen-Lassen durch Kooperation mit einem Wohnungsunternehmen: Einfluss auf Planung, Bewohnerauswahl, Miethöhe, Hausbewirtschaftung.
    Download Seminarunterlagen: Gemeinschaftlich_Wohnen-Geld_Bau_18-2-20

  5. Gemeinschaftlich Wohnen – Jetzt geht’s los
    Vorstellung der städtischen Pläne für Wohnprojekte / Erste organisatorische Schritte für den Aufbau einer Gruppe.
    Download Seminarunterlagen: Gemeinschaftlich Wohnen – Jetzt geht es los_20_03_05